Ungebetene Ratschläge, abfällige Kommentare, Lästereien – Mütter brauchen im Alltag oft ein dickes Fell. Warum liegt das Mütter-Mobbing so im Trend?
»Du musst doch stillen!« oder »Du willst dein Kind jetzt schon in die Kita geben?« – Jede Mutter hat solche Sätze schon einmal gehört. Von der Schwiegermutter, in Mütterrunden oder sogar von völlig Fremden. Vor allem in sozialen Netzwerken fühlen sich viele berufen, Mütter wegen ihrer erzieherischen Entscheidungen anzugreifen und herablassende Kommentare abzugeben.
Der gesellschaftliche Druck, die perfekte Mutter zu sein, ist enorm. Und genau das macht uns ebenso angreifbar wie angriffslustig: In unserer individualisierten Gesellschaft gibt es viele Möglichkeiten und Meinungen, wie Kinder »richtig« zu erziehen sind. Alles, was von den eigenen Vorstellungen abweicht, wird schnell als falsch abgestempelt und kritisiert. Darunter leidet nicht selten das Selbstvertrauen der betroffenen Mütter. Obwohl die Spirale aus negativen Kommentaren und sinkendem Selbstwert ernsthaft krank machen kann, wird über Mom-Shaming kaum diskutiert.
Solidarität statt Selbstzweifel
»Es braucht mehr gesellschaftliche Intoleranz gegenüber Mom-Shaming und mutige Frauen, die ihr Schweigen brechen«, meint Katharina Pommer. Die Familientherapeutin und Fünffach-Mama hat selbst schon viel zu hören bekommen. In ihrem Buch »Stop MomShaming« spricht sie offen über ihre Erfahrungen und analysiert, was und wer hinter diesem Phänomen steckt. Vor allem aber stellt sie Wege vor, wie Mütter den ungebetenen Kommentaren mit Selbstvertrauen begegnen können und sich die Hand reichen, statt mit dem Finger aufeinander zu zeigen.
Ich wünsche mir, dass wir uns innerlich genauso bedeutsam fühlen, nachdem wir einem Kind das Leben geschenkt haben, wie zuvor. Mindestens.
Katharina Pommer in »Stop MomShaming«
Weitere Infos zum Buch
Katharina Pommer
Stop MomShaming
Miteinander statt gegeneinander
Goldegg Verlag
288 Seiten, Klappenbroschur
22,00 €
ISBN 978-3-99060-176-1
Über die Autorin
Katharina Pommer ist Familientherapeutin mit Schwerpunkt Bindungstherapie und Mutter von fünf Kindern. Als erfolgreiche Vortragende und Podcasterin berichtet sie über ihre Erfahrungen.